
WEITERBILDUNG ERLEBNISPÄDAGOG_IN
Grundlegendes
Wir vertreten ein ganzheitliches Menschenbild, das jeden Einzelnen als kostbares Individuum mit individuellen Fähigkeiten und Bedürfnissen (körperlich, geistig, seelisch, emotional, sozial, spirituell) wertschätzt und respektiert. Unsere Weiterbildung will Räume öffnen, um diese Themen wahrnehmen und leben zu können. Darüber hinaus nehmen wir eine systemisch-ressourcenorientierte Grundhaltung ein, welche wir auch im Rahmen unserer Seminarmodule vermitteln. Die gesamte Weiterbildung zeichnet sich durch eine enge Verknüpfung von Theorie und Praxis aus. Wesentliche Bestandteile sind die eigenen Erfahrungen der Teilnehmenden während der Seminare sowie der Sprung auf die Meta-Ebene: Hier werden Spezifika der Praxis fachlich reflektiert und theoretisch verortet. Die eigene Anleitung von Übungen, Reflexionen u.ä. durch die Teilnehmenden wird während der gesamten Weiterbildung schrittweise erprobt und erweitert.
Was die Teilnehmenden bekommen
Bei vorhandener pädagogisch-psychologischer Grundausbildung:
Zertifikat „Erlebnispädagog*in“
Bei Quereinsteiger*innen im pädagogisch-psychologischen Bereich:
- Zertifikat „GQ Erlebnispädagog*in“ für „Grundqualifikation“
Ständig aktualisierte Skripte im Umfang von ca. 150 Seiten zum Nachlesen und Vertiefen
umfangreiches wildnistechnisches und natursportliches Wissen und Fähigkeiten, die sich an den Standards der Fachsportverbände (DAV, VDKS, ERCA) orientieren (Hardskills).
umfangreiche pädagogisch-psychologische Kenntnisse. Hierzu zählen auch zahlreiche Methoden und Techniken aus den Bereichen Reflexion, Moderation und Mediation (Softskills).
Die Möglichkeit zur Schärfung und Weiterentwicklung der persönlichen Wahrnehmung und professionellen Haltung im pädagogischen Kontext (Metaskills)
eine Unfallversicherung für alle Teilnehmer*innen, die nicht bereits versichert sind.
Was die Teilnehmenden danach haben
Viele Kompetenzen, die sich vor allem in sozialen Berufen und ähnlichen Kontexten gut integrieren lassen.
Ein Zertifikat, das dazu befähigt beim SnakeTeam Trainer*in zu werden. Durch die ausführliche Beschreibung der Lerninhalte wird das Zertifikat auch bei vielen anderen Trägern gerne akzeptiert.
Die exklusive Möglichkeit zusammen mit Trainer*innen des SnakeTeams und anderen Erlebnispädagog*innen an Sicherheitsfortbildungen des SnakeTeams teilzunehmen.
viele tiefgängige Erfahrungen und Erinnerungen fürs Leben!
Struktur der Weiterbildung
Unsere Dresdner Weiterbildung besteht aus mehreren Elementen, die innerhalb von zwei Jahren durchlaufen werden und mit der Übergabe unseres Zertifikates abgeschlossen werden.
Das Modul 1 ErlebnisBegegnung und das Kolloquium bilden den Beginn und das Ende der Weiterbildung. Die selbstorganisierten Leistungen müssen innerhalb dieser Zeit abgeschlossen sein.
Modul 17 Tage | Modul 27 Tage | Modul 37 Tage | Modul 47 Tage | Kolloquium2 Tage |
PraxisProjektmin. 2 Tage | ||||
Praxishospitationmin. 2 Tage | ||||
Erste-Hilfe-Kursmin. 16 Std. | ||||
Intervisionmin. 36 Std. |
Inhalte der Weiterbildung
In unserer intensiven Weiterbildung bekommen die Teilnehmenden ein breit angelegtes, vielfältiges Handwerkszeug vermittelt um mit dem erlebnispädagogischen Ansatz arbeiten zu können.
PRAXIS:
Bei allen Medien werden die nötigen Basics gelernt, die man braucht um sie auch anwenden zu können. Es ist zu beachten, dass einige Inhalte stark wetterabhängig sind (z.B. Schneehöhlenbau) und andere als parallele Workshops angeboten werden.
- Team- und Einzelübungen: Kennenlernübungen, Vertrauensübungen, Kooperationsübungen, Nachtaktion, City Bound
- Wildnistechniken & Naturpädagogik: Orientierung mit Karte und Kompass, Biwakbau, Feuer, Schneehöhlenbau*, Wildkräuterkunde, biologische Gewässergütebestimmung,
- Unterwegs: Orientierungswanderung, Pulkabau*, Schneeschuhwanderung*
- Mit dem Tier auf Tour: Einführung in die Arbeit mit Lasttieren und mit ihnen unterwegs sein
- Dinge mit Seil: Klettern, Abseilen, Knotenkunde, Kletterspiele, Sicherungstechniken, Hoch- und Niedrigseilelemente
- Floßbau und Zahmwasserpaddeln (Kanu),
- Naturarbeit und Spiritualität: Naturwahrnehmungsübungen, Biographiearbeit mit Land-Art, Naturmeditation, Naturrituale,
- Bogenschießen,
- Höhlenbefahrung*
- FloßTrekking: Zwei Tage mit dem Improvisationsfloß unterwegs
- THEORIE:
- Erlebnispädagogische Wirkmodelle, Gruppenphasen, Einführung in die Naturpädagogik
- Reflexion: Was, wie, wann, warum?
- Kommunikation: Arbeit mit Metaphern, Feedback- und Reflexionstechniken,
- Recht und Sicherheit: Sicherheitsstandards in der EP, rechtliche Bedingungen in Deutschland, Versicherungen, Naturschutz, Redundanzprinzip
- mit der Gruppe Unterwegs: Logistik und Outdoor-Management,
- Materialkunde zu sicherheitsrelevanten Materialien
- Handlungsfeld CityBound – Sicherheit, Idee, Ethik,
- Theoriemodelle für Selbsterfahrungsprozesse: Darstellung des Modells Visionssuche, spirituelle Aspekte von Natur, Arbeit mit Ritualen
Diese Aufgaben müssen selbstorganisiert geleistet und dokumentiert werden:
- min. 16 Std. Erste-Hilfe-Kurs
- Zwischen den Modulen werden Beratungs- und Lernaufgaben im Umfang von ca. 36 Std. an selbstorganisierte Kleingruppen aus Teilnehmenden gestellt (Intervision)
- Eine min. 2 tägige Praxishospitation
- Wir setzen für die Weiterbildung ferner das Selbststudium bestimmter Fachliteratur voraus: Hierüber geben wir unseren Teilnehmenden rechtzeitig alle notwendigen Informationen.
Nach der intensiven Zeit der Seminarwochen mit Selbsterfahrung, Praxis und Theorie wird hier die Gelegenheit geboten, die gewonnenen Erkenntnisse mit der eigenen Arbeit zu verknüpfen und sich in geschütztem Rahmen als Trainer*in auszuprobieren.
Das PraxisProjekt, ein min. 2 tägiges, eigenständig organisiertes Erlebnispädagogik-Projekt, umfasst die komplette Bandbreite erlebnispädagogischer Arbeit. Hierbei stehen Dir unsere Trainer mit Rat und Tat zur Seite, damit Dein erster Schritt in die Praxis ein Erfolg wird! Am Ende Deines Projekts bekommst Du von uns ein differenziertes und konstruktives Feedback.
Anforderungen
Prozessplanung und Auswahl der Medien mit Blick auf Gruppe und pädagogisches Ziel, Zeit- und Materialplanung, Materialbeschaffung, Bewerbung der Maßnahme, Vorgespräche, Nachbereitung, sichere Anwendung des bislang Erlernten, sensibele pädagogische Anleitung und Reflexion, Planung der Logistik und Notfallmanagement
Alle Teilnehmer*innen stellen ihre Praxisprojekte vor. Es geht hier nicht darum, zu zeigen, wie gut man war, sondern eher darum, von Überraschungen, Fehlern und interessanten Begebenheiten zu berichten und zu erfahren. Nach der Weiterbildung geht es nämlich weiter mit dem Lernen 😉 durch die eigenen Erfahrungen.
Danach wird der Raum für das Feierliche sein. Die Zertifikate markieren den Abschluss der Weiterbildung.
Teilnahmebedingungen
An der Weiterbildung können 12 bis 15 Personen teilnehmen, die Menschen handlungsorientiert pädagogisch begleiten wollen. Auch pädagogisch nicht grundständig ausgebildete Teilnehmer*innen sind herzlich willkommen.
Perspektivisch werden wir 2023 einen neuen Ausbildungsgang anbieten. |
Teilnahmegebühren:
- Für Bewohner*innen aus Sachsen besteht gegebenenfalls die Möglichkeit einer Förderung der SAB.
Diese Angaben sind unverbindlich und können im kommenden Jahr den dann gültigen Rahmenbedingungen angepasst werden.
Die Übernachtung ist in privaten Zelten auf schön gelegenen Zeltwiesen inkl. sanitärer Anlagen in und um Leipzig, dem Osterzgebirge der Sächsischen Schweiz und im Naturpark Zittauer Gebirge organisiert. Beim Wintermodul und beim Kolloquium werden wir in einem Selbstversorgerhaus untergebracht sein.
Kontaktiere bei Fragen einfach unseren zuständigen Lehrtrainer Matze unter matze@snaketeam.org